Den Kaffee schlürfen wir schon lange im Gehen. Auch Pommes und Sandwiches lassen sich unterwegs vertilgen. Beim Mittagessen schauen sich viele noch schnell eine Präsentation an oder blättern ‚Brigitte‘ bzw. ‚Beef‘ durch („Die haben aber auch tolle Rezepte!“). Durchs Netz klicken und kauen – das lässt sich ebenfalls prima kombinieren. Der Blick muss nur kurz vom Bildschirm abschweifen, um mit der Gabel einen neuen Happen zu erwischen. Multitasking heißt das Zauberwort und essen nebenbei – das geht fast immer.
Immer lieber und immer öfter essen wir auch Mahlzeiten mit viel Fett, Salz und Zucker. Gibt es da einen Zusammenhang? Diese Frage stellten sich zwei holländische Forscherinnen und kreierten ein Experiment. Die Annahme: Um den Geschmack des Essens wahrzunehmen und ein Gefühl der Sättigung zu spüren, müssen wir dem Essen Aufmerksamkeit widmen. Erledigen wir gleichzeitig andere Arbeiten, brauchen wir einen stärkeren Reiz, also eine größere Geschmacksintensität.
Das Experiment war kein besonderes kulinarisches Highlight. Getestet wurde mit Zitronensaft, Salzkräckern und einer Limonade mit Granatapfelsirup. Das Ergebnis: Die Versuchspersonen, die sich beim Essen anderen Dingen widmen, mögen es saurer, salziger und süßer. Weil sie die Geschmacksstoffe weniger stark wahrnehmen, essen sie tendenziell auch mehr, denn ein intensiverer Geschmack verleitet dazu, noch mehr zu essen. Ein perfekter Teufelskreis. Da hilft nur eins: Stellen Sie sofort Ihren Snack weg – oder verabschieden Sie sich von diesem Blog und kommen morgen wieder!
Mehr zum Experiment: www.forschung-erleben.uni-mannheim.de
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